Fütterung
In
freier Natur ernähren sich Rochen von Bodenbewohnern wie Schnecken, Muscheln,
Würmern, Aas u.s.w. Es gibt Opportunisten jedoch auch solche Arten die
ihr Futter selektiv suchen. Sie sind echte Feinschmecker. Einige Rochen jagen
sogar lebende Fische.
Frisch importierte Fische gewöhnt man am besten mit der ihnen bekannten
Nahrung an die neuen Umstände.
Frisch importierte Rochen fressen gerne lebende Würmer, Tubifex, Apfelschnecken,
Mückenlarven, Neonsalmler, kleine Barsche, Guppys und Goldfische.
Beim Eingewöhnen biete ich, mit der ihnen bekannten Nahrung, auch immer
neue Futterarten an.
Bis Wildfangrochen das neue Futter, annehmen kann es Wochen oder sogar Jahre
dauern. Bei meinem grossen Tigerrochenweibchen dauerte es 1 1/2 Jahre bis sie,
ausser Mückenlarven, auch Muscheln akzeptiert hat. Das Männchen frass,
drei Jahre lang, nur Mückenlarven und lebende Würmer. Unterdessen
fressen sie auch Stinte, Muscheln und Crevetten.
Das jüngste Tigerrochenweibchen hat schon nach 5 Monaten Muscheln, Crevetten
und Fisch gefressen.
Die meisten meiner
eingewöhnten Tiere fressen:
Herzmuscheln, Miesmuscheln, Crevetten, Fischfilet, Stinte. Diverse Mückenlarven,
Krill, Artemia, Mysis sowie Apfelschnecken.
Rohprotein | 9,4% |
Rohfett | 3,4% |
Rohfaser | 0,5% |
Feuchtigkeit | 86,3% |
Asche | 0,4% |
Einige Arten wie der Tigerrochen sind wahre Feinschmecker. Mein Männchen
frass drei Jahre lang nur rote Mückenlarven und lebende Würmer. Rote
Mückenlarven werden von vielen Fischen sehr gerne gefressen. Der Grund
ist: Die Larven der Zuckmücke Chironomus plusmosus enthalten durch den
hohen Hämoglobingehalt einen hohen Nährwert.
Rohprotein | 4,8% |
Rohfett | 0,7% |
Rohfaser | 0,4% |
Feuchtigkeit | 91,1% |
Asche | 1% |
Vitamin D3
|
50`000 IE |
Vitamin E |
200 IE |
Vitamin B1
|
500 mg |
Vitamin B2
|
250 mg |
Vitamin B8
|
130 mg |
Folsäure
|
15 mg |
Vitamin B 12
|
1`000 mg |
Calciumpantothenac
|
350 mg |
Vitamin C |
1`000 mg |
Vitamin K3
|
100 mg |
Nikotinsäure
|
500 mg |
Eisen |
500 mg |
Zink |
500 mg |
Mangan |
800 mg |
Kobalt |
5 mg |
Jod |
10 mg |
Selen |
10 mg |
Magnesium |
20 g |
Natrium | 50 g |
Milchsäurebildende Bakterien | 4 Mrd KbE |
Als Alternative
haben sich auch Multivitamintropfen für Kinder bewährt.
Das Präparat heisst: Oranol. Hergestellt wird das Mittel von der Firma
Roche. Ich gebe 5 Tropfen pro ca. ½ Liter Futter bei.
Vitamin AD3 | 1`500 IE |
Vitamin B1 | 1 mg |
Vitamin B2 | 0,75 mg |
Vitamin B6 | 1 mg |
Vitamin C | 40 mg |
Vitamin D | 450 IE |
Vitamin E | 7,5 mg |
Biotin | 100 µg |
Nicotinamid | 7,5 mg |
Dexpanthenol | 5 mg |
Gefüttert werden
meine Rochen täglich mind. zwei Mal. Ich reiche pro Tag zwei bis drei kleinere
Portionen anstelle einer Grossen. Der Grund ist: Dadurch wird die Wasserqualität
nicht zu stark belastet und meine Tiere sind mit der Futtersuche, öfters
beschäftigt. Auch habe ich festgestellt, dass das Wachstum der Tiere bei
mehrmaligem Füttern konstanter ist.
Hungrige und gesunde Rochen erkennt man, wenn sie aktiv im Becken umherschwimmen,
dauernd in den Sand blasen um nach Fressbarem zu suchen.
Die
scheiben- oder rautenförmige Gestalt eines Rochens hilft den Tieren bei
der Futteraufnahme.
Über dem Futter bildet der Rochen eine Art Glocke. Durch die darunter entstehende
Strömung, wird das Futter zum Maul gespült und aufgenommen.
Mit dieser Methode wird auch kleines Futter ins Maul gezogen.
Durch den
Sog wird verursacht, das Futter in das Maul zu ziehen. Siehe Bild unten.
Da Rochen die Beute nicht abbeissen können, müssen die Portionen der
Maulgrösse angepasst werden.
Durch ruckartige seitliche Bewegungen zerreissen sie das Futter.
Rochen zerkauen das Futter mit ihren Zahnplatten. Grosse Stücke oder ganze
Fische werden zermalmt bis sie geschluckt werden können.
Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die Stücke für kleine
Rochen, nicht zu gross sind.
Probleme die es, wegen grossen Futterstücken, geben kann: Siehe unter Krankheiten.
Fressen Rochen verschiedene Futtersorten, ist das Wachstum um einiges besser,
als wenn sie nur Mückenlarven bekommen.
Regelmässig reiche ich den Rochen einige Apfelschnecken, die ich selber nachziehe. Mittlere und junge Schnecken zerkauen die Rochen ohne Probleme. Ausgewachsene Apfelschnecken werden ausgesaugt. P.reticulata und die Antennenrochen interessieren sich nicht für Schnecken.
Ein grosses Thema
ist die Futtermenge.
Bestimmt ist die alte Aquariumregel:"füttere nur das, was die Fische
innert zwei bis drei Minuten fressen können,"
nicht schlecht.
Bedingt durch das kleine Maul und die geringe Futtergrösse (rote Mückenlarven)
brauchen einige Rochen länger bis sie satt sind.
Beispiel Neuimportierte oder Jungtiere.
Weil junge Rochen die Futteraufnahme erlernen müssen reiche ich nur geringe
Mengen, dafür mehrmals täglich.
Mengen:
Für einen grossen Rochen rechne ich pro Tag 200 g Futter.
Aufgrund einer Fehldiagnose, der Pfleger glaubte dass der Rochen schwanger sei
und reichte dem Tiere immer mehr Futter, starb das Tier an Nierenversagen.
Bevor man Rochen
kauft sollte man sich über die Futterbeschaffung informieren.
Eingewöhnte Rochen können grosse Mengen an Futter verschlingen. So
kann die Beschaffung von Futter auf Dauer eine recht kostspielige Angelegenheit
werden und sollte nicht unterschätzt werden.